Skip to main content

FMD-Reizdarmstudie 2025

Das Reizdarmsyndrom (Irritable Bowel Syndrome IBS), ist die häufigste Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. Etwa 50% der PatientInnen, die einen Hausarzt wegen gastrointestinaler Beschwerden aufsuchen, leiden daran.

Funktionelle gastrointestinale Störungen werden aktuell als Störungen der Darm-Gehirn -Interaktion bezeichnet. Wir, in der FMD haben uns für unsere Studie auf den Begriff „Reizdarm“ geeinigt. Reizdarmprobleme haben eine starke Auswirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen und bedeuten einen enormen ökonomischen Aufwand im Gesundheitssystem. Die PatientInnen kommen häufig mit einem Ordner von Befunden in unsere Ordinationen und haben trotz umfassender Diagnostik keine wesentliche Hilfe erfahren.

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, zusammen mit der Firma Scigenia unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Wilhelm Mosgöller, eine Beobachtungsstudie zum Thema Reizdarm in unseren Ordinationen durchzuführen.  Die Funktionelle Myodiagnostik hat wirksame diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, die variablen und belastenden Symptome eines Reizdarms zu behandeln.

Die Diagnostik wird sich nach ROM-III-Kriterien orientieren, die eine rein deskriptive Vorgehensweise empfehlen. Bei Rom III handelt es sich um eine weltweit einheitliche Diagnostik von funktionellen gastrointestinalen Störungen, die aus einer globalen Studie der Rome Foundation resultieren.  (siehe unten):

Ziel der Studie ist der Nachweis, dass mit den Möglichkeiten der Funktionellen Myodiagnostik eine ursächliche Diagnostik und Behandlung der Reizdarm-Symptomatik möglich ist.

Wir möchten all jene KollegInnen bitten, bei Interesse und entsprechendem Schwerpunkt in der Praxis an der Reizdarm FMD 2025 Studie mitzumachen. Je mehr TeilnehmerInnen wir rekrutieren können, umso aussagekräftiger wird das Ergebnis sein.

Geplant ist eine Zoomkonferenz Ende Mai mit unserem Studienautor Univ. Prof. Wilhelm Mosgöller.
In der Zoomkonferenz sollen alle teilnehmenden KollegInnen in das Projekt eingeführt werden. Anschließend wird die Studie bei der Ethikkommission eingereicht und nach Bescheid sollte das Projekt im Herbst 2025 starten.

Als Projektende ist Herbst 2026 angedacht.

Pro Ordination wären 6-10 PatientInnen eine gute, überschaubare Anzahl.

Wir würden uns sehr über ein Kooperation freuen.
Es wäre ein wichtiger Beitrag zur wissenschaftlichen Abbildung und Sichtbarmachung unserer Arbeit in der Funktionellen Myodiagnostik. Bei Interesse schreiben Sie uns bitte eine kurze Nachricht.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Caroline Kunz

Präsidentin
Gesellschaft für Funktionelle Myodiagnostik

 

Informationen zu ROM-III

Worldwide Prevalence and Burden of Functional Gastrointestinal Disorders, Results of Rome Foundation Global Study.

Sperber AD, Bangdiwala SI, Drossman DA, Ghoshal UC, Simren M, Tack J, Whitehead WE, Dumitrascu DL, Fang X, Fukudo S, Kellow J, Okeke E, Quigley EMM, Schmulson M, Whorwell P, Archampong T, Adibi P, Andresen V, Benninga MA, Bonaz B, Bor S, Fernandez LB, Choi SC, Corazziari ES, Francisconi C, Hani A, Lazebnik L, Lee YY, Mulak A, Rahman MM, Santos J, Setshedi M, Syam AF, Vanner S, Wong RK, Lopez-Colombo A, Costa V, Dickman R, Kanazawa M, Keshteli AH, Khatun R, Maleki I, Poitras P, Pratap N, Stefanyuk O, Thomson S, Zeevenhooven J, Palsson OS.Gastroenterology. 2021 Jan;160(1):99-114.e3. doi: 10.1053/j.gastro.2020.04.014. Epub 2020 Apr 12.PMID: 32294476 Free article.

Abdominale Schmerzen oder Unwohlsein an mindestens drei Tagen pro Monat in den letzten 3 Monaten
assoziiert mit mindestens zwei der folgenden Kriterien:
Besserung durch Defäkation
Beginn mit Änderung der Stuhlfrequenz
Beginn mit Änderung von Stuhlkonsistenz oder -aussehen

Unter Beschwerden verstehen wir auch Blähungen- in Form von Aufgeblasen sein oder Winden und saures- oder häufiges Luftaufstoßen. 

3 Untertypen:

IBS-D: Diarrhoe
IBS-C: Obstipation
IBS-A: Alternierend

Prognose:

IBS-PatientInnen: 3-4 Tage mehr im Krankenstand
Verminderte Produktivität
PatientInnen mit schweren IBS-Symptomen fallen zusätzlich mindestens 1x im Monat aus (1 Tag)

(Mark Pimentel. Evidence-based management of irritable bowel syndrome with diarrhea. Am J Manag Care.2018 Jan;24(3 Suppl):S35-S46)

Entstehung:

Nach einer Darminfektion besteht ein gesteigertes Risiko IBS zu entwickeln.
Dabei können sowohl Bakterien (13,8%) als auch insbesondere Parasiten oder Protozoen (41,9%) eine Rolle spielen.
Eine orale Behandlung mit Antibiotika gehört zu den risikosteigernden Faktoren.
Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Bei Angststörungen und Depressionen liegen ebenfalls deutliche Korrelationen mit IBS vor.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass der Reizdarm eine Verbindung zwischen Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms, Steroidhormonen bzw. Hormonsystem und Neurotransmittern ist.